Maßnahmen zur Schwingungsreduktion

  Gebäude Querschnitte mit Dämpfer Urheberrecht: © LBB

Zur Vermeidung von Schwingungen müssen Bauwerke grundlegende konstruktive Kriterien erfüllen. Bei Bestandsbauten können konstruktive Maßnahmen nur durch aufwändige bauliche Eingriffe durchgeführt werden. Bei modernen Bauwerken können diese Anforderungen häufig nicht eingehalten werden, da die Tragstrukturen durch gestiegene architektonische und wirtschaftliche Anforderungen zunehmend filigraner sind. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Millennium Bridge in London, die wenige Tage nach der Eröffnung wegen Schwingungsproblemen wieder geschlossen wurde. Zur Vermeidung der Schwingungsprobleme ist es erforderlich zusätzliche Dämpfersysteme anzuordnen. Der Lehrstuhl für Baustatik und Baudynamik arbeitet intensiv an der Forschung und Entwicklung neuer Maßnahmen. Hierzu gehören insbesondere semiaktive Dämpfersysteme. Es ist allgemein bekannt, dass sich die dynamischen Eigenschaften eines Bauwerks durch Temperatureinwirkungen, Steifigkeitsdegradation und veränderte Untergrundeigenschaften stetig ändern. Dies führt zu einem erheblichen Effektivitätsverlust der konventionellen passiven Dämpfersysteme. Dieses Defizit weisen die semiaktiven Dämpfersysteme nicht auf, da diese den aktuellen Bauwerkszustand kontinuierlich erfassen und sich an die neuen Systemrandbedingungen anpassen. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber den sehr beschränkt wirkenden passiven Maßnahmen. Zur Verifikation der Effektivität der entwickelten Maßnahmen führt der Lehrstuhl auch in interdisziplinärer Kooperation mit anderen Forschungsinstituten numerische Simulationen und experimentelle Untersuchungen durch.

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